,,Wer die Vergangenheit kontrolliert, der kontrolliert die Zukunft; wer die Gegenwart kontrolliert, der kontrolliert die Vergangenheit.”
In seiner düsteren Zukunftsvision 1984 beschrieb so George Orwell, den Gebrauch von ,,Geschichte" zur Herrschaftssicherung und -legitimation.
Der Bundestagsabgeordnete Dr. Lengsfeld diskutierte nun in Pankow, wie heute mit der Vergangenheit umgegangen wird und ob diese immer noch als ,,Waffe" der Mächtigen genutzt werden kann.
Aus Sicht von Dr. Philipp Lengsfeld ist ,,Erinnerungspolitik" ein häufig unterschätztes Politikfeld, obwohl in diesem und im letzten Jahr zahlreiche Jahrestage historischer Ereignisse begangen wurden und werden.
Wichtig sei, ,,Gedenken nicht nur aus einem historischen Verantwortungsgefühl heraus zu pflegen“, da gerade ,,viele tagespolitische Entscheidungen erst dann wirklich verständlich werden, wenn sie im Licht der historischen Erfahrungen einer Nation betrachtet werden“.
Zum Beispiel wird der Blick auf die aktuelle Krisensituation in der Ukraine klarer, wenn man die in Russland vorherrschende ,,einseitige heroische Erzählung der eigenen Vergangenheit“ einbezieht – ,,Imperiumsträume und Stalinkult inklusive“. Weiterer Anknüpfungspunkt kann zudem die Erinnerung an den Völkermord an den Armeniern sein, wo auch vieles Seitens der türkischen Regierung völlig ausgeblendet wird.
Die ,,offene und schonungslose Aufarbeitung auch der negativen Vergangenheit“ sei notwendig, um eine Nation langfristig zu stärken, ähnlich ,,wie in Deutschland und anderen westlichen Ländern“.
In der anschließenden Diskussion machte Lengsfeld an einem aktuellen Fall deutlich, dass auch in Deutschland diese historische Offenheit immer wieder vorangetrieben werden muss.
Ausgehend von einer Twitter-Debatte, hatte Dr. Lengsfeld den Rostocker Senator Steffen Bockhahn (Die LINKE) zu einer Podiumsdiskussion über den Unrechtscharakter des DDR-Systems aufgefordert. Diese fand im Anschluss tatsächlich statt, bemerkenswerterweise im Verlagsgebäude des Neuen Deutschland. Sicher für jeden CDU-Abgeordneten eine unübliche Erfahrung, schließlich war das Blatt das Zentralorgan der SED. In diesem Fall jedoch besonders für Lengsfeld, da er ja selber durch das DDR-Regimes verfolgt wurde.
Der Vorsitzende, Patrick D. Albertsmeyer, bedanke sich im Namen der CDU Alt-Pankow mit einem Gastgeschenk, einer Flasche Wein vom Schloss Proschwitz, und den Worten:
,,Wir haben uns sehr gefreut, einen streitbaren und mutigen Redner bei uns begrüßen zu dürfen, den Bundestagsabgeordneten Dr. Philipp Lengsfeld.“
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